Der Tanzworkshop mit dem Thema „Gesten“ fand am 7. und 08. Mai 2022 mit einer Dauer von 3 Stunden pro Tag auf dem Garagen-Campus statt. Es wurde von der Tanzlehrerin und Choreographin Libertad Esmeralda Iocco geleitet.
Ziel des Workshops war es, einen Raum für Menschen mit und ohne Tanzkenntnisse zu schaffen, um sie an das Potenzial der Geste im Tanz heranzuführen. Die Geste sollte aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden, zum Beispiel als Bestandteil alltäglicher Handlungen, in der Körpersprache, auf Engelsbildern, in der Gebärdensprache. Das „Bekannte“ der Geste im Alltag sollte ihrer ästhetischen und kommunikativen Funktion in der künstlerischen Manifestation begegnen. Mit anderen Worten: Wenn Gesten getanzt werden, dann erhalten sie neue Bedeutungen, die die ursprüngliche erweitern.
Ergebnisse und Methodik
Der Workshop wurde von Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Erfahrungen in Tanz und Körperarbeit besucht. Leider meldeten sich keine Gehörlosen an, aber wir haben uns gefreut, dass eine Studentin desdes Gebärdendolmetschens teilnahm. Dies ermöglichte es uns, ihre Kenntnisse der Gebärdensprache in den kreativen Prozess einzubeziehen. Wir haben einzeln, zu zweit und in Gruppen gearbeitet. Das Hören auf den eigenen Körper und die Kommunikation mit anderen wurde gestärkt. Gesten sprachen mehr als hörbare Worte und erschienen ohne Vorankündigung, wodurch sich die Körpersprache erweiterte. Das Bewusstsein für Gesten im Alltag gab neuen Gesten, sowohl erfundenen als auch eigenen, einen Wert. Wir arbeiteten an Improvisation mit Pantomime, Vorstellungskraft und Abstraktion, Gefühlen, Gedanken, emotionalem und bedeutungsvollem Gedächtnis, Nachahmung und sensorischer Wahrnehmung des eigenen Körpers. Die Teilnehmer*innen setzten ihre Körper auch mit Objekten, mit den Erfahrungen und der Interaktion zwischen Menschen und schließlich mit ihrer inneren und äußeren Umwelt in Beziehung .
In einer warmen und partizipativen Atmosphäre wurden Spiele und Improvisation eingesetzt, um die Körpersprache beim Tanzen zu bereichern und eigene Bewegungen und Gesten zu kreieren. Dies hat nicht nur das Wissen und die Werte der Kunstschaffenden erhöht, sondern auch derjenigen, die interessiert und neugierig sind, ihre eigene Körpersprache für ihren Beruf und ihr Leben zu entdecken.
Wir danken allen Teilnehmern*innen! Unser besonderer Dank gilt dem Garagen-Campus, der uns seine Räumlichkeiten zur Verfügung stellte, und DIS TANZ SOLO Program. Dieses Projekt hat die Ungerstützung von DIS-TANZEN. Dachverband Tanz Deutschland.